Zustandsabhängige Instandhaltung

Effiziente Strategien für eine moderne, datengestützte Maintenance

In der industriellen Produktion entscheiden effiziente Instandhaltungsstrategien maßgeblich über Produktivität, Qualität und Wettbewerbsfähigkeit. Während früher feste Wartungsintervalle den Standard bildeten, setzen moderne Unternehmen zunehmend auf flexible, datenbasierte Verfahren.

Die zustandsabhängige Instandhaltung (Condition Based Maintenance, kurz CBM) ist dabei eines der zentralen Konzepte. Sie nutzt Messwerte, Sensoren und digitale Systeme, um den aktuellen Zustand einer Anlage präzise zu überwachen. Auf dieser Basis werden Wartungsarbeiten nur dann durchgeführt, wenn sie tatsächlich notwendig sind.

Damit unterstützt CBM nicht nur die Reduzierung von Ausfallzeiten, sondern auch eine nachhaltige Verlängerung der Lebensdauer Ihrer Maschinen und Geräte. Im Zusammenspiel mit digitalen Lösungen wie dem „instructor“ von tepcon entsteht so ein intelligentes Instandhaltungsmanagement, das den Betrieb effizienter, transparenter und sicherer macht.

Schauen wir uns dieses Konzept im folgenden Artikel doch einmal etwas genauer an: Was unterscheidet es beispielsweise vom Konzept „Vorausschauende Instandhaltung“, was kann seine Verwendung Ihrem Betrieb und Ihrem Team bringen, und welche Probleme könnten auftauchen?

Begrifflichkeiten rund um die Instandhaltung

Die Welt der Maintenance ist komplex – zahlreiche Begriffe beschreiben verschiedene Strategien, Ansätze und Arten der Wartung.

Hier kommen die wichtigsten Instandhaltungsstrategien, die recht unterschiedliche Lösungen anbieten, im Schnellüberblick:

  • Zustandsabhängige Instandhaltung (Condition Based Maintenance): Wartung wird nur durchgeführt, wenn der Zustand einer Anlage dies erfordert.
  • Zustandsorientierte Instandhaltung: Ein übergeordneter Begriff, der CBM einschließt, beide Begriffe werden gelegentlich synonym verwendet. Sie basiert auf der Überwachung und Analyse physikalischer Größen wie Vibrationen, Temperatur oder Leistung.
  • Vorausschauende Instandhaltung (Predictive Maintenance): Geht über CBM hinaus, indem Algorithmen und KI-gestützte Modelle zukünftige Probleme und Ausfälle vorhersagen.
  • Korrigierende oder störungsbedingte Instandhaltung: Reagiert erst, wenn ein Fehler oder Ausfall bereits eingetreten ist.
  • Präskriptive Instandhaltung: Nutzt KI-Systeme, um nicht nur Vorhersagen zu treffen, sondern auch Handlungsempfehlungen zu geben.
  • Zuverlässigkeitsorientierte Instandhaltung (Reliability Centered Maintenance): Fokussiert sich auf die langfristige Zuverlässigkeit von Anlagen und Prozessen.

Diese unterschiedlichen Instandhaltungsmodelle zeigen: Die moderne Instandhaltung ist längst kein reaktiver Prozess mehr, die richtige Wahl ist hier ein strategischer Erfolgsfaktor.

Strategien und digitale Unterstützung vom tepcon

Definition der zustandsorientierten Instandhaltung

Die zustandsorientierte Instandhaltung CBM ist eine Unterform der vorbeugenden Instandhaltung und zielt darauf ab, Instandhaltungsmaßnahmen exakt dann auszuführen, wenn sie notwendig sind. Der aktuelle Zustand von Maschinen oder Anlagen wird dabei kontinuierlich oder in Intervallen überwacht.

Typische Messgrößen, um etwa Maschinen und Anlagen zu überwachen, sind Temperatur, Vibrationen, Druck, Durchfluss oder Energieverbrauch. Sobald definierte Schwellenwerte überschritten werden, wird eine Wartung veranlasst.

CBM nutzt also Daten, um fundierte Entscheidungen zu treffen – ein klarer Fortschritt gegenüber der zeitbasierten Wartung, bei der unabhängig vom tatsächlichen Verschleiß in festen Intervallen eingegriffen wird.

Das Prinzip:
Wenn Sensoren eine Leistungsabnahme oder ungewöhnliche Werte melden, wird ein Eingriff geplant, bevor ein Ausfall eintritt. Damit lassen sich Ausfallzeiten minimieren und die Verfügbarkeit von Produktionsanlagen erhöhen.

CBM steigert die Effizienz und senkt die Kosten im gesamten Betrieb. Ihre Teams können Wartungsaufträge gezielt angehen, sobald der Zustand dies erfordert – und vermeiden so unnötige Stillstände, Ausfallzeiten oder eine Überwartung.

Unterschied zwischen reaktiver und zustandsabhängiger Instandhaltung

Während bei der reaktiven Instandhaltung erst dann gehandelt wird, wenn eine Störung oder ein Ausfall eintritt, agiert die CBM proaktiv.

Reaktiv bedeutet: Eine Maschine fällt aus, und die Reparatur beginnt erst danach. Das führt zu längeren Ausfallzeiten, erhöhtem Wartungsaufwand und potenziellen Folgeschäden.

Zustandsabhängig heißt dagegen: Durch kontinuierliche Überwachung und Analyse von Sensoren und Daten wird der optimale Wartungszeitpunkt erkannt. Eingriffe erfolgen gezielt, bevor Probleme entstehen.
Das Ergebnis: geringere Kosten, planbare Prozesse und höhere Zuverlässigkeit – allerdings bei höherem Aufwand für Sensorik und Datenanalyse.

Bedeutung der zustandsabhängigen Instandhaltung für die produzierende Industrie

Die Digitalisierung verändert die Maintenance grundlegend. Industrieanlagen sind heute komplex, vernetzt und hoch automatisiert – ein Fehler, ein ungeplanter Ausfall kann Millionen kosten.

Hier zeigt sich der Wert der zustandsorientierten Instandhaltung: Sie ermöglicht eine effiziente Nutzung von Ressourcen, verlängert die Lebensdauer kritischer Komponenten und reduziert das Risiko ungeplanter Stillstände.

In Verbindung mit modernen Wartungsstrategien, IoT-Technologien und Softwarelösungen wie dem „instructor“ lässt sich die Zustandsüberwachung nahtlos in bestehende Prozesse integrieren. Dadurch gewinnen Unternehmen eine Echtzeit-Sicht auf ihre Anlagen – ein entscheidender Vorteil im Zeitalter der Industrie 4.0.

Digitale Anleitungen als Teil des vernetzten Service-Ökosystems von Transaction-Network

Ein weiterer wichtiger Baustein für effiziente, digitale Instandhaltungsprozesse ist die enge Zusammenarbeit mit unserem Partner Transaction-Network.
Transaction-Network ist ein branchenübergreifendes, industrielles Service-Ökosystem in Echtzeit – herstellerneutral und cloudbasiert. Es vernetzt Betreiber, Maschinenbauer und Materiallieferanten auf einer Plattform und sorgt dafür, dass Maschinenstillstände vermieden werden, indem kritische Situationen früh erkannt und alle relevanten Partner automatisiert eingebunden werden.

In Kombination mit dem „instructor“ von tepcon entsteht so ein starkes Synergiepotenzial: Digitale Arbeits- und Prüfanweisungen werden Teil eines vernetzten Gesamtsystems, das Instandhaltungsmaßnahmen noch schneller, sicherer und transparenter macht.

Wie funktioniert die zustandsorientierte Instandhaltung?

Das Grundprinzip der CBM-Strategie ist einfach: Wartung wird nur dann ausgeführt, wenn Indikatoren auf eine bevorstehende Leistungsabnahme hinweisen.
Die Überprüfung erfolgt über Messsysteme, Sensoren und Datenerfassungsgeräte, die Parameter wie Vibrationen, Temperatur oder Druck in Echtzeit überwachen.

Die erfassten Zustandsdaten werden kontinuierlich oder in definierten Intervallen analysiert. Erkennt das System Abweichungen, werden automatisch Wartungsarbeiten ausgelöst.

Im Gegensatz zur vorbeugenden Wartung, die auf festen Intervallen basiert, reduziert CBM den Wartungsaufwand, weil Eingriffe nur bei Bedarf erfolgen. Das senkt neben dem verringerten Wartungsaufwand auch die Kosten und erhöht die Verfügbarkeit der Anlagen.

Wenn Sie wissen wollen, wie wir mit unserer Software sowohl die zustandsorientierte als auch die vorausschauende Wartung und Instandhaltung optimieren, dann fragen Sie uns einfach direkt!

Exkurs: Normen und rechtliche Vorgaben

Für die Umsetzung der zustandsorientierten Instandhaltung spielen internationale Standards eine wichtige Rolle. Besonders relevant ist die DIN EN 13306, die grundlegende Begriffe und Definitionen der Maintenance festlegt.

Sie beschreibt die verschiedenen Arten der Instandhaltung, darunter präventive, korrigierende und zustandsabhängige Verfahren, und schafft so eine gemeinsame Sprache für Betreiber, Hersteller und Dienstleister.

Zudem sind in vielen Branchen weitere Normen, Sicherheitsrichtlinien und Dokumentationspflichten zu beachten – hier bietet der „instructor“ eine effiziente Möglichkeit, Abläufe revisionssicher zu dokumentieren.

Verschiedene Arten der Instandhaltung

Reaktive Instandhaltung – Eingriff nach Eintritt des Ausfalls

Vorbeugende Instandhaltung – Wartung nach festen Zeitintervallen

Zustandsabhängige Instandhaltung (CBM) – Wartung abhängig vom Anlagenzustand

Vorausschauende Instandhaltung (PdM) – datengetriebene Prognose zukünftiger Ausfälle

Präskriptive Instandhaltung – KI-gestützte Handlungsempfehlungen

Predictive Maintenance vs. Condition Based Maintenance

Obwohl beide Strategien auf der Erfassung von Zustands-Daten beruhen, gibt es deutliche Unterschiede:

Bei condition based maintenance wird der aktuelle Zustand Ihrer Anlagen überwacht, um Probleme sofort zu erkennen. Predictive maintenance (vorausschauende Instandhaltung) geht einen Schritt weiter: Sie kombiniert Sensordaten, historische Informationen und KI-Algorithmen, um den optimalen Zeitpunkt für die nächste Wartung präzise vorherzusagen.

In einem System mit Predictive-Ansatz kann z. B. frühzeitig erkannt werden, wann in einem Pumpensystem Kavitation entsteht – basierend auf Vibrationen, Temperatur und Umgebungsdaten.
Der Vorteil: noch präzisere Planung, weniger Ausfälle, höhere Betriebszeit.

Beide Ansätze ergänzen sich und bilden nicht selten gemeinsam das Fundament einer zukunftsfähigen Instandhaltungsstrategie.

Strategische und operative Maßnahmen der Instandhaltung

Vorteile zustandsabhängiger Instandhaltung

Die zustandsorientierte Instandhaltung bietet eine Vielzahl an Vorteilen – insbesondere für produzierende Unternehmen, die hohe Anlagenverfügbarkeit benötigen:

  • Minimierte Ausfallzeiten und geringere Kosten ungeplanter Stillstände
  • Optimierte Wartungsintervalle durch datenbasierte Planung
  • Erhöhte Zuverlässigkeit und Sicherheit für die Mitarbeiter
  • Reduzierung unnötiger Wartungsarbeiten und Ersatzteilbestände
  • Verlängerte Lebensdauer von Maschinen und Geräten
  • Planbare Prozesse und geringerer personeller Aufwand

Mit CBM steigern Teams nicht nur die Effizienz, sondern schaffen auch Transparenz im gesamten Betrieb.

Herausforderungen der Condition Based Maintenance

Trotz aller Vorteile bringt CBM auch Anforderungen und Probleme mit sich:
Die Installation von Sensoren und Monitoring-Geräten kann hohe Anfangskosten verursachen. Die Analyse großer Datenmengen erfordert geschultes Personal und leistungsfähige Software.

Auch technische Herausforderungen spielen eine Rolle: Manche Sensoren überstehen raue Betriebsumgebungen nicht, ältere Anlagen lassen sich nur schwer nachrüsten, und gleichmäßiger Verschleiß ist nicht immer eindeutig messbar.

CBM ist daher kein Selbstläufer – sie verlangt eine klare Vorgehensweise, moderne Technologien und gut ausgebildete Teams.

Hier hilft der „instructor“, um Arbeitsabläufe, Instandhaltungsmaßnahmen und Prüfschritte digital zu standardisieren.

Wie das konkret für Sie aussehen kann? Starten Sie direkt Ihren Testlauf für den „instructor“!

Beispiele und Maßnahmen

Zur Überwachung von Anlagen stehen zahlreiche Methoden zur Verfügung:

Von der einfachen Sichtkontrolle durch Techniker bis zu komplexen IoT-Sensoren, die Vibrationen, Temperatur oder Stromaufnahme in Echtzeit messen.

Beispiele sind:

  • Schwingungsanalyse bei rotierenden Maschinen
  • Thermografie zur Erkennung von Überhitzung
  • Ölanalyse für Getriebe und Hydrauliksysteme
  • Ultraschallmessungen zur Leckage-Erkennung

Die Wahl der passenden Methode hängt vom Objekt, der Umgebung und den betrieblichen Zielen ab.

Digital überwachen, warten, instandhalten, dokumentieren – Instandhaltung in der modernen Industriewelt

Die Zukunft der Instandhaltung ist digital, die Zeit der Zettelwirtschaft längst vorbei.
Dank IoT, vernetzter Sensoren und KI-gestützter Analysen können Unternehmen ihre Prozesse heute in Echtzeit überwachen, auswerten und optimieren.

Hier setzt der „instructor“ von tepcon an:

Er ermöglicht die digitale Bereitstellung von Arbeits- und Prüfanweisungen für Wartung und Instandhaltung direkt am Einsatzort. Ihre Teams haben so jederzeit Zugriff auf aktuelle Informationen, Checklisten und Prozessdokumentationen – mobil, sicher und intuitiv.

So werden Wartungs-Strategien zur gelebten Praxis: klar, transparent vermittelt und revisionssicher dokumentiert.

Der „instructor“ wird zum Schlüsselwerkzeug, um den Wandel hin zu einer vernetzten, effizienten und nachhaltigen Maintenance erfolgreich zu gestalten.

Wartung und Instandhaltungsstrategie Ihrer Anlagen digital unterstützt: der "instructor" hilft!

Die zustandsabhängige Instandhaltung ist weit mehr als eine technische Strategie – sie ist ein zentraler Hebel für Effizienz, Zuverlässigkeit und Wettbewerbsfähigkeit in der modernen Produktion.

Dank gezieltem Einsatz von Sensoren, Daten und digitalen Tools können Unternehmen den Zustand ihrer Anlagen präzise überwachen, Probleme frühzeitig erkennen und den optimalen Zeitpunkt für Wartungsarbeiten bestimmen.

Mit dem „instructor“ von tepcon steht Ihnen dafür ein praxisorientiertes Werkzeug zur Verfügung, das Ihre Teams bei der Umsetzung konkret unterstützt: zum Beispiel mit der Dokumentation oder der Anleitung zur Durchführung unterschiedlichster Aufgaben in Wartung und Instandhaltung – strukturiert, transparent und sicher.

tepcon ist Ihr Partner für innovative Digitalisierungslösungen im industriellen Umfeld. Seit 2002 entwickeln wir Systeme, die den technologischen Wandel greifbar machen.

Mit dem „instructor“ steigern Sie die Effizienz Ihrer Instandhaltung und sichern sich nachhaltige Wettbewerbsvorteile.

Lassen Sie sich beraten – wir begleiten Sie auf dem Weg zur intelligenten Instandhaltung.

FAQ zur zustandsorientierten Instandhaltung

Sie beschreibt eine Instandhaltungsstrategie, bei der Wartungsmaßnahmen auf Basis des tatsächlichen Zustands einer Anlage durchgeführt werden – nicht nach festen Intervallen.
Ein klassisches Beispiel ist die Schwingungsanalyse bei Pumpen oder Motoren: Sobald die gemessenen Vibrationen über einen Grenzwert steigen, was auf Verschleiß oder bald zu erwartende Probleme hindeutet, wird eine Wartung eingeleitet.
Die Implementierung erfordert Investitionen in Sensoren, Datenauswertung und geschultes Personal. Zudem ist die Dateninterpretation komplex und verlangt Erfahrung.
Digitale Tools wie der „instructor“ erleichtern die Umsetzung von Wartungsstrategien, indem sie Prüfanweisungen, Dokumentationen und Informationen direkt am Einsatzort bereitstellen – effizient und revisionssicher.

Dieses Konzept eignet sich besonders für Maschinen und Anlagen, deren Verschleißverhalten gut bekannt und gleichmäßig ist. Wenn eine kontinuierliche Zustandsüberwachung zu aufwendig oder wirtschaftlich nicht sinnvoll wäre, bietet die intervallabhängige Instandhaltung eine zuverlässige und planbare Alternative.

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